Das Online-Ausweisen ist ein gegenseitiges Ausweisen zwischen Dienstenutzer und Dienstanbieter
Mit der Software der BuergerDVD wurde von buergerservice.org die SID-Box (sichere ID-Box) für alle Mitglieder entwickelt. Diese Box basiert auf einem USB-Hub und enthält ein Basiskartenlesegerät (Reiner-SCT oder Kobil), einen optionalen UMTS-Datenstick und einen schreibgeschützten USB-Speicherstick (Trekstor bis 2017; seit 2018 Kanguru FlashBlu30 von OPTIMAL System-Beratung GmbH & Co. KG).
Im Jahr 2018 wurde die erste Weiterentwicklung angestoßen. Die SIDbox 1.1 ist für USB 3.0 geeignet. Das etwas größere Gehäuse dient als Vorbereitung für die Aufnahme von kontaktbehafteten Kartenlesegeräten. Damit soll die SIDbox zukünftig die Ausweise anderer EU-Länder, z.B. den spanischen Personalausweis, akzeptieren.
Die SID-Box kann an nahezu jedem Standard-PC (Desktop oder Notebook) per USB angeschlossen werden. Durch die Einstellung "Booten von USB" verwandelt sich der Standard-PC damit zu einem Bürgerterminal für alle Dienste mit Online-Ausweisfunktion. Vor jeder Nutzung des Terminals wird die Software aus einem schreibgeschützten Speicher gestartet. Damit steht jedem Nutzer ein Terminal ohne Schadsoftware für die Nutzung eines Dienstes mit der Online-Ausweisfunktion zur Verfügung. Nach der Nutzung des Terminals wird das Bürgerterminal wieder neu gestartet, um sämtliche Spuren der Nutzung zu beseitigen. In einem Workshop am 12. Oktober 2018 in Bonn wurde dieses Höchstmaß an Sicherheit mit Experten diskutiert. Die Erkenntnisse aus der Diskussion wurden im Protokoll festgehalten.
Zu Demonstrationszwecken wurde die SID-Box in einen Notebook eingebaut. Die vorhandene 2,5”-Festplatte wurde zuvor entfernt. So war genügend Platz im Gehäuse verfügbar und die bauliche Veränderung konnte erfolgreich umgesetzt werden. Ein derartiges SIDbook kann in vielfältigen Situation sinnvoll zum Einsatz kommen. Das Gerät kann Kunden, Mandanten, Patienten, Schülern usw. zur Nutzung eines Dienstes mit Online-Ausweisfunktion kurzzeitig überlassen werden. Nach dem Schließen des Deckels sind alle Spuren vom SIDbook vollständig verschwunden. Der nächste Nutzer startet das Gerät neu und erhält eine klinisch reine Ausgangsumgebung für seine Verwendung des Geräts. Ein kurzes Video gibt weitergehende Informationen.
Für professionelle Bürgerterminals mit bereits integriertem Komfortkartenlesegerät wird die SID-Box in der Core-Variante als reiner USB-Stick (USB 3.0) mit Schreibschutzschalter bereitgestellt. Erste Projekte, wie z.B. mit der Landeshauptstadt Düsseldorf, zeigen, dass eine Unterstützung des Komfortkartenlesegeräts und des eingebauten Druckers problemlos möglich sind. Ein USB-Anschluss für den Up- und Download von Dokumenten, sowie der Knopf für den Neustart vor und nach jeder Nutzung, werden am Gehäuse ergänzt. Bei Verwendung eines hochwertigen PCs mit i5-Prozessor und USB 3.0 kann der Zeitraum für den aus Sicherheitsgründen unbedingt erforderlichen Neustart vor und nach jeder Nutzung auf ca. 30 Sekunden reduziert werden (üblich bei Verwendung von USB 2.0 sind ca. 60 Sekunden).
Für die Zeit, in der das Bürgerterminal nicht direkt genutzt wird, wird aus der SID-Box heraus eine Slideshow mit Informationen zur Online-Ausweisfunktion auf dem Bildschirm des angeschlossenen PCs wiedergegeben. Damit eignet sich der Einsatz von Bürgerterminals auf Basis der SID-Box gerade auch zur Wissensvermittlung in Wartebereichen von Behörden, Postfilialen usw. Um bei der Nutzung des Geräts durch eine Bürgerin oder einen Bürger die notwendige Vertraulichkeit zu gewährleisten, wurde im nebenstehenden Beispiel das Bürgerterminal auf einem fahrbaren Displayständer montiert. Damit kann das Gerät für eine vertrauliche Nutzung zur Wand gedreht werden.
Die nachfolgenden Fotos zeigen Möglichkeiten auf, wie die SID-Box an den unterschiedlichsten PC-Varianten betrieben werden kann.
Von buergerservice.org e.V. wurde das nebenstehende Terminal für Demonstrationszwecke hergestellt. Gerne stellen wir unsere "Bauanleitung" für Nachbauten zur Verfügung.
Im Einzelnen wurde ein fahrbarer Standfuß für Flachbildschirme verwendet. Dieser Standfuß eignet sich zum einen aufgrund des relativ günstigen Preises, aber auch durch seine hohe Stabilität. Mit Hilfe der Rollen lässt sich das Terminal als Infodisplay in den Raum gerichtet verwenden und für eine vertrauliche Nutzung zur Wand hin drehen. Das 32"-Display stellt einen guten Kompromiss für das Infoterminal und das Nutzterminal dar. Der Barebone Mini-PC kann ohne Festplatte erworben werden, womit die Kosten auch an dieser Stelle gering gehalten werden. Die von uns verwendete Ellipsensäule lässt aber auch zu, dass man einen bereits vorhanden PC darin gut "verstecken" kann.
Mit haushaltsüblichem Werkzeug und einem Eisenbohrer konnten wir das Terminal mit handwerklichem Geschick in ein paar Arbeitsstunden herstellen.