eID-Roadshow - das Online-Ausweisen selbst erleben.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Behörden, Unternehmen und anderen Institutionen schlüpfen in die Rolle der Bürgerinnen und Bürger und erleben das Online-Ausweisen mit Anwendungen aus den eigenen Sachgebieten.

Grafik: buergerservice.org

Von September 2022 bis März 2023 hat das BMI gemeinsam mit buergerservice.org eine deutschlandweite Roadshow zum Online-Ausweis in den Bürgerämtern durchgeführt. Die Veranstaltungsreihe war sehr erfolgreich. An den 10 Terminen hatten zwischen 50% und 80% der insgesamt fast 1.000 Teilnehmer*innen bereits während der Veranstaltung das Online-Ausweisen mit dem eigenen Personalausweis am eigenen Smartphone ausprobiert. Nahezu alle Teilnehmer*innen waren überrascht, was heute bereits mit dem Online-Ausweis alles möglich ist. Immer wieder war die Aussage zu hören: “jetzt wo ich das Online-Ausweisen kenne, kann ich die Bürgerinnen und Bürger viel besser hierüber informieren.”

buergerservice.org führt die eID-Roadshow zum Online-Ausweis mit interessierten Mitgliedskommunen fort.

Foto: buergerservice.org

Aufgrund dieser positiven Erfahrungen veranstaltet buergerservice.org mit interessierten Mitgliedskommunen eine für alle Behördenmitarbeiter*innnen angepasste Form der Veranstaltung als eID-Roadshow für Mitgliedskommunen. Nebenstehendes Foto vom Seminarraum in Karlsruhe zeigt die Ausrüstungsgegenstände, welche für die eID-Roadshow zum Einsatz gebracht werden. Am großen Display werden zum einen die Powerpoint-Seiten dargestellt und zum anderen wird hier auch das Display eines Bürgerterminals bei der Demonstration von Desktop-Anwendungen (z.B. Führungszeugnis online beantragen, Login bei Elster, Kopplung des Smartphones als Kartenlesegerät usw.) gespiegelt. Am Flipboard wird das Smartphone vergrößert dargestellt, so dass alle Teilnehmer*innen das Installieren der AusweisApp, das Prüfen von Gerät und Ausweis, und die Nutzung von Anwendungen am Smartphone gut mitverfolgen können. In Karlsruhe konnten am 17. Mai 2023 in diesem Raum in 3 x zwei Stunden insgesamt 60 Behördenmitarbeiter*innen aus verschiedenen Bereichen an der Veranstaltung teilnehmen. Aufgrund der unterschiedlichen Fachbereiche wurden trotz der identischen Agenda die Schwerpunkte in den einzelnen Veranstaltungen unterschiedlich diskutiert. Es ist auch leicht nachzuvollziehen, dass der Bereich Meldewesen andere Fragen aufwirft als der Bereich Ausländerwesen oder Bereich KFZ-Wesen.

Übliche Größenordnung: 20 bis 70 Teilnehmer

Foto: buergerservice.org

Das nebenstehende Foto wurde während einer eID-Roadshow in Kassel aufgenommen. Da hier mehrere Fachbereiche gleichzeitig teilgenommen haben, wurden in dieser deutlich größeren Runde weniger fachbereichsspezifische Fragen erörtert. Das eigentliche Ziel der Veranstaltung wird aber auch in Gruppen bis zu 70 Teilnehmern immer erreicht: der größte Teil der Teilnehmer*innen kann nach der Veranstaltung das Online-Ausweisen mit dem eigenen Personalausweis am eigenen Smartphone nutzen und kennt aktuelle Anwendungen hierzu.

Unterlagen zur eID-Roadshow

eID-Roadshows mit Schwerpunktthemen

Neuere Varianten von eID-Roadshows gehen konkret auf Schwerpunktthemen ein. Unsere Mitgliedskommunen laden hierbei Unternehmen und Institutionen mit ein, welche selbst von der Verbreitung von Akzeptanz und Nutzung der Online-Ausweisfunktion in ihrem Umfeld Vorteile erfahren:

  • Autohäuser beim Thema iKfz (Auto mit der eID zulassen und sofort losfahren)
  • Krankenhäuser im Zusammenhang mit der eID-Anwendung zur Organspende (Organspenderegister)
  • Hochschulen und Universitäten in Bezug auf das für Studenten mit der eID im Selfservice mögliche An- und Abmelden des Wohnsitzes

Hintergrundinformationen

Foto: Pressefoto des BMI

Die Mitarbeiter*innen in den Meldebehörden geben jedes Jahr ca. 7 Mio. Deutsche Personalausweise mit Online-Ausweisfunktion (eID) an die Bürgerinnen und Bürger heraus. Es handelt sich dabei um einen relativ nüchternen Verwaltungsvorgang. Dieser Vorgang sieht auch vor, dass auf die eID hingewiesen wird. Dies geschieht natürlich genauso nüchtern, wie der gesamte Ablauf während der Beantragung und Herausgabe der Ausweiskarte. Die zuständigen Mitarbeiter*innen wurden ja auch nicht als Vertriebsmitarbeiter*innen angestellt, sondern als Sachbearbeiter*innen in einer Behörde. Diese Sachbearbeiter*innen wurden auch nie im Umgang mit der Online-Ausweisfunktion geschult. So konnte im Rahmen der Beantragung und Herausgabe eines neuen Personalausweises seit der ersten Herausgabe Ende 2010 nur sehr wenig Wissen zur eID an die Bürgerinnen und Bürger vermittelt werden.

Wir haben mit der eID weltweit eines der besten Produkte für die sichere digitale Identität, jedoch kennt das niemand.

Ohne jegliche vertriebliche Maßnahme kann sich kein Produkt im Markt durchsetzen. So ist es in Deutschland Realität, dass wir für ca. zwei Milliarden Euro eine der weltweit besten Infrastrukturen für die sichere digitale Identität entwickelt und ausgerollt haben, und keiner hat den Nutzen daraus tatsächlich bemerkt. Nicht die Bürgerinnen und Bürger, nicht die EDV-Leiter*innen in Unternehmen, nicht die Professorinnen und Professoren an den Hochschulen und Universitäten, nicht die Verantwortlichen in der Politik, ..., einfach so gut wie niemand.

Ein Schlüssel zum eID-Erfolg: Einweisung Online-Ausweisen für Behördenmitarbeiter*innen

Foto: buergerservice.org e.V.

Im Rahmen der eID-Roadshow motiviert buergerservice.org die Teilnehmer*innen ihr eigenes Smartphone, ihren Personalausweis und ihren PIN-Brief zur Hand zu nehmen und der Einweisung Online-Ausweisen zu folgen. In wenigen Minuten werden die wesentlichen Punkte (Installieren der AusweisApp, Gerät und Ausweis prüfen, Selbstauskunft und Nutzung der ersten Angebote) gemeinsam durchgespielt.

Besonders in diesem Teil der Agenda kommt ein lebhafter Dialog in Gang. Die Kernaussage dabei ist: “das wusste ich ja alles nicht, aber jetzt kann ich die neuen Personalausweisinhaber richtig gut informieren”.

Fazit: auch Behördenmitarbeiter*innen können “Vertrieb”

Die Teilnehmer*innen an der eID-Roadshow von buergerservice.org werden auch zukünftig keine Vertriebsmitarbeiter*innen sein. Das erlangte Wissen und das eigene Können Online-Ausweisen werden bei vielen aber eine positive Stimmung zur eID hervorrufen. Das Wiederum ist auch eine Art von Vertrieb.